Buchsbaumzünsler bekämpfen und vorbeugen
Braune Blätter, kahlgefressene Stängel, eingesponnene Zweige? Dann ist wahrscheinlich auch an Ihrem Buchsbaum der Buchsbaumzünsler am Werk. Die gefräßigen Raupen machen derzeit vielen Hobbygärtnern das Leben schwer.
Sobald es wärmer wird, heißt es für alle Besitzer von Buchsbäumen: Wachsam sein. Dann erwachen die Larven des Buchbaumzünslers zum Leben und starten ihren Fresszug durch das immergrüne Gehölz. Die Raupen des kleinen unscheinbaren Falters ernähren sich mit Vorliebe von den Blättern und der Rinde von Buchsbäumen und können die Pflanze durch Kahlfraß sogar zum Absterben bringen. Seit einigen Jahren breitet sich der ursprünglich aus Ostasien stammende Buchsbaumzünsler in ganz Europa aus. Eingeschleppt wurde er als blinder Passagier auf Importpflanzen. Seit 2015 hat er sich großflächig in Deutschland eingenistet. Doch zum Glück gibt es Mittel und Wege den grünen Schädling mit dem schwarzen Streifenmuster in Schach zu halten. Und das sogar ganz ohne Gift.
Chemische versus biologische Insektizide
Chemische Pflanzenschutzmittel sind zwar für den Moment effektiv, wirken aber auch oft tödlich auf nützliche Insekten, vor allem Bienen. Besser für die Natur sind in jedem Fall biologische Pflanzenschutzmittel, die für sofortigen Fraßstopp sorgen. In der zweiten Aprilhälfte und Anfang Juli kann man am besten gegen den Buchsbaumzünsler spritzen. Wichtig: Sprühen Sie auch im Innenbereich des Buchsgehölzes, denn dort verstecken sich die Raupen besonders gern.
Mit Lockstofffallen behalten Sie den Befall im Blick
Gute Ergebnisse erzielen Sie mit speziellen Bakterien in Verbindung mit einer Pheromonfalle. Diese umweltfreundlichen Pheromonfallen sollten im Juni, August und September verwendet werden. Der enthaltene Duftstoff lockt die Männchen an und Sie können schnell erkennen, ob ein Befall wahrscheinlich ist und zeitnah handeln.
Seien Sie wachsam
Die Kontrolle auf Gespinste, Kot und Zünsler-Raupen sollte zwischen April und September mindestens einmal monatlich erfolgen. Bei sehr kleinen Pflanzen und schwachem Befall reicht es am Anfang oft aus, die Raupen von Hand abzusammeln.
Kräftiger Rückschnitt
Hat Ihr Buchsbaum einen massiven Befall, hilft nur ein kräftiger Rückschnitt. Entfernen Sie alle betroffenen Äste. Denken Sie aber daran, dass Schnittgut keinesfalls in den Gartenkompost zu geben. Entsorgen Sie alle befallenen Pflanzenteile unbedingt über die Restmülltonne oder geben Sie sie im Wertstoffhof ab. Vor dem Rückschnitt ist es hilfreich, ein helles Tuch oder Blatt Papier unter die Pflanze legen. So gehen Sie sicher, dass Sie auch wirklich alle Raupen erwischen.
Vögel anlocken
Bis vor kurzem glaubte man, der Buchsbaumzünsler hätte keine natürlichen Feinde. Doch mittlerweile hat sich das geändert. Vor allem Spatzen, Kohlmeisen, Rotschwänze und Buchfinken sind mittlerweile auf den Geschmack der kleinen Raupen gekommen. Machen Sie also Ihren Garten vogelfreundlich.
Schutz durch Netze
Vorbeugend können die Buchsbaumkugeln auch mit einem engmaschigen Netz abgedeckt werden. Das verhindert, dass der Falter gar nicht mehr ins Innere der Pflanze kommt, um dort seine Eier abzulegen.
Übrigens: Grundsätzlich kann jeder dazu beitragen, die Einschleppung invasiver Schädlinge zu vermeiden. Verzichten Sie auf den Kauf von billiger Importware und setzen Sie stattdessen auf Pflanzen aus heimischer Produktion.